In dieser Woche habe ich den ‚Havelgarten‘ in Brandenburg an der Havel besucht, um den Integrationspreis „Wir sagen danke!“ der Grünen Fraktion im Brandenburger Landtag zu überreichen. Seit 2016 kümmert sich ein dort engagiertes Team um die Integration von Geflüchteten und nutzt die gemeinsame Gartenarbeit als Anlass für Begegnungen und das Lernen der deutschen Sprache. Hier erfahrt ihr mehr über das Projekt und meinen Besuch.
Der Havelgarten in Brandenburg an der Havel, ein interkulturelles Projekt aus dem Jahr 2016, bringt geflüchtete Menschen und Einheimische zusammen, um auf einer ehemaligen Industriefläche gemeinsam zu gärtnern und sich zu begegnen. Diese Initiative bietet einen Raum ohne festes Konzept, in dem Teilnehmer ihre eigenen Ideen einbringen können, um den Garten zu gestalten und zu pflegen. Es handelt sich um einen Ort der Gemeinschaft, an dem neben der Gartenarbeit auch gemeinsames Kochen, Spielen, Musizieren und Feiern stattfindet. Der Havelgarten nutzt 2500m² städtischen Grund direkt neben einem Übergangswohnheim, um einen inklusiven, interkulturellen Begegnungsraum zu bieten.
Im Havelgarten engagieren sich Ehrenamtliche wie Monika Böhling-Fießinger zusammen mit Geflüchteten und Einheimischen. Sie gestalten gemeinsam den Garten, teilen Wissen und fördern den kulturellen Austausch durch Gartenarbeit, gemeinsames Kochen und Feiern. Der Garten dient als Ort des Lernens und der Begegnung, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und ermöglicht den Austausch verschiedener Kulturen und Bräuche. Viele Geflüchtete arbeiten bereits seit Jahren im Havelgarten mit. Das Projekt ist damit ein Vorbild für gelungene Integrationsarbeit in Brandenburg an der Havel und in der Region.
Die Aktion „Wir sagen danke!“ ist eine Kampagne der Grünen Fraktion im Brandenburger Landtag, die genau solches Engagement auszeichnet. Jeden Monat überreichen wir den Preis an eine andere Einrichtung im Land. Damit wollen wir auf positive Beispiele in der Integration von Geflüchteten hervorheben und in den Austausch mit Akteurinnen und Akteuren treten, die in ihrem Alltag viele kleine und große Herausforderungen bewältigen.
Auch der Brandenburger Havelgarten ist nicht frei von Sorgen. Da es sich bei der Fläche um ein öffentliches Gelände handelt, kommt es immer wieder zu Vandalismus und Diebstählen. Von der Polizei und der Stadtverwaltung bekommt der Havelgarten keine Hilfe. Dabei gäbe es einfache Möglichkeiten, dieses bereits bestehende Integrationsprojekt zu fördern – und ohne eine Verbesserung droht Frust bei den Beteiligten. Hier muss die Politik sich klar bekennen, indem sie das ehrenamtliche Engagement unterstützt, anstatt die ganze Verantwortung auf den Schultern der Freiwilligen abzuladen. Dafür steht die Grüne Fraktion im Landtag, und das zeigen wir auch mit der Aktion „Wir sagen danke!“ Ich wünsche dem Team des Havelgartens viel Erfolg und Durchhaltevermögen und freue mich auf ein Wiedersehen.