Oranienburg. Nach dem Hilferuf von Germendorfs Tierpark-Chef Torsten Eichholz hat sich der Oranienburger bündnisgrüne Landtagsabgeordnete Heiner Klemp in dieser Woche mit Eichholz ausgetauscht und sich die Problemlage rund um den derzeit wegen Corona geschlossenen Tier- und Freizeitpark erläutern lassen. „Mittlerweile ist die erste Zahlung der vom Bund ausgereichten Novemberhilfen in Germendorf angekommen. Allerdings steht für mich fest, dass dieses Geld nicht reicht, um den Erhalt des Betriebs zu sichern“, berichtet Klemp.
Der Grund: „Tiere kann man nicht in Kurzarbeit schicken. Das gilt genauso für die Menschen, die sich um diese Tiere kümmern, sie füttern und pflegen“, sagt der Landtagsabgeordnete, der auch wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag ist. „Ein Tierpark ist eben kein normaler Wirtschaftsbetrieb“, so Klemp weiter, daher sei es nicht verwunderlich, dass die Corona-Bundes- und Landeshilfen hier zu kurz griffen.
„Ohne Frage erfüllt der rein privat aufgebaute und finanzierte Park eine öffentliche Funktion für Oranienburg und hat gleichzeitig eine enorme Strahlkraft und Werbewirkung für die Stadt“, sagt Heiner Klemp. Aus diesem Grund regt er an zu prüfen, ob die Stadt für einen Teil der Ausfälle von Eichholz einspringen kann.
„Eine Möglichkeit wäre es, noch einmal neu über den von der Stadt aufgelegten Corona-Härtefallfonds zu sprechen.“ Dieser umfasst 100.000 Euro und sieht Einzelzahlungen von maximal 2.000 Euro ausschließlich für Vereine und Initiativen vor. Heiner Klemp hält es für sehr wahrscheinlich, dass die Gelder in der eingeplanten Höhe nicht abgeflossen sind. „Die Bedingungen des Härtefallfonds so anzupassen, dass sie auf den Tierpark anwendbar sind, halte ich für sinnvoll. Angesichts der existenziellen Notlage erwarte ich auf jeden Fall von Bürgermeister Laesicke, dass er sich persönlich mit Torsten Eichholz in Verbindung setzt, um gemeinsam zu erörtern, wie die Stadt ihren Tierpark unterstützen kann.“