Elektrifizierung auf dem Wasser

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion und die Moderatorin Kerstin Zillmer vom float-Magazin
Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion und die Moderatorin Kerstin Zillmer vom float-Magazin

Rückblick zum Electric Summit #2 am 30.11.2023

Im November war ich zum zweiten Electric Summit in diesem Jahr nach Berlin eingeladen. Wieder ging es um die Elektrifizierung des Verkehrs auf dem Wasser. Und diesmal durfte ich auf dem Podium die bündnisgrüne Landespolitik vertreten. Bericht vom Treffen mit einer Branche auf dem Sprung von der Nische zum Mainstream.

Es ist eine aufregende Zeit für den Wassertourismus: Der zweite Electric Summit fand am Rande der Messe Boat & Fun in Berlin statt. Rund 90 Gäste aus der Branche nahmen an der Veranstaltung teil, darunter Vertreter*innen der international aufgestellten Branche und aus der Politik. Unser gemeinsames Ziel: Die Elektrifizierung des Verkehrs auf dem Wasser. Denn im Vergleich zur Elektromobilität auf der Straße hat der elektrifizierte Bootsverkehr noch einigen Nachholbedarf – aber das soll sich bald ändern. 

Bei der Podiumsdiskussion auf dem Electric Summit #2

Bei der Veranstaltung haben mich der Enthusiasmus und der Gestaltungswille aller Teilnehmenden begeistert. Alle blicken optimistisch in die Zukunft, auch wenn es noch zahlreiche Herausforderungen gibt. So zum Beispiel bei der Ladeinfrastruktur, die an deutschen Seen und Wasserstraßen praktisch noch nicht vorhanden ist. Die Politik sollte die großartigen Chancen für die Elektrifizierung auf dem Wasser nicht verschlafen und gemeinsam mit der Branche aktiv werden. Im ganzen Land sind Charterfirmen und Hausboot-Anbieter bereit, ihre Boote auf Elektroantrieb umzurüsten. Denn für die Erholung auf dem Wasser sind emissionsfreie und geräuschlose Antriebe ein enormer Fortschritt. Doch im Augenblick gibt es ein Henne-Ei-Problem – denn die Investitionen in die Boote lohnen sich finanziell kaum, da die Lade-Infrastruktur nicht da ist. Und diese wird wiederum nicht geschaffen, weil es zu wenig Elektro-Boote gibt.

Eine mobile Akkustation, die auch für Boote mit Elektromotoren zum Einsatz kommt.

Deshalb bin ich für die Schaffung einer Modellregion im Land Brandenburg, in der die Politik die Elektrifizierung auf dem Wasser aktiv fördert und damit die Potenziale dieser Entwicklung auslotet. Dafür bieten sich die Flusslandschaften im Land oder die Seenplatte in Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ganz besonders an. Mit Fördermitteln könnte hier ein dichtes Netz an Ladeinfrastruktur geschaffen werden, das Unternehmen und private Bootskapitän*innen zum Umstieg auf den Elektroantrieb anregt. Für die öffentliche Hand sind die Kosten relativ gering, und der Staat könnte sogar am Betrieb der Ladeinfrastruktur mitverdienen. 

Podium zur Frage: Welche Rahmenbedingungen braucht die Elektrifizierung auf dem Wasser?

Die Branche ist bereit, es gibt die technischen Lösungen, die Kund*innen wollen elektrisch fahren. Die Politik sollte diese Chancen ergreifen und ein Modellprojekt unterstützen. Das habe ich auch bei der Podiumsdiskussion und in den Gesprächen mit den zahlreichen Teilnehmenden auf dem Electric Summit betont. Der anschließende Rundgang über die Messe bestätigte noch einmal den Optimismus aller Teilnehmenden. Denn die ersten vollelektrischen Boote und Motoren werden dort bereits einem breiten Publikum vorgestellt. Ich habe das Gefühl, dass der Branche aufregende Jahre bevorstehen und werde die Entwicklung der Elektrifizierung auf dem Wasser gespannt verfolgen. 

Zum ausführlichen Beitrag im float-Magazin

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