Oranienburg. Endlich wirklich barrierefrei: In zwei Jahren soll am S-Bahnhof Lehnitz ein Aufzug in Betrieb genommen werden. Derzeit befindet sich die Entwurfsplanung für den Bau des Fahrstuhls in der Abstimmung. Dies geht aus der Antwort von Brandenburgs Infrastrukturminister Guido Beermann auf eine Anfrage des Oranienburger Landtagsabgeordneten Heiner Klemp (Bündnis 90/Die Grünen) hervor.
Klemp hatte Anfang des Monats bei einem Vor-Ort-Termin mit Oranienburgs Behindertenbeauftragtem Holger Dreher den S-Bahnhof Lehnitz in Sachen Barrierefreiheit kritisch unter die Lupe genommen. Menschen mit Handicap müssen dort eine lange, steile, teils unebene Rampe nutzen, um auf den Bahnsteig zu gelangen, anschließend die Öffnung einer Schranke anfordern, um die Schienen zu überqueren und schließlich noch einmal den Bahnsteig in kompletter Länge ablaufen oder –fahren, um sich am anderen Ende ein Ticket zu kaufen und dieses zu entwerten. Fazit von Dreher und Klemp: Barrierefreiheit mangelhaft!
Der Oranienburger Abgeordnete nahm dies zum Anlass, sich beim Ministerium für Infrastruktur nach dem Stand der Planungen für den Bau eines Aufzugs zu erkundigen. „Die ausgesprochen erfreuliche Antwort des Ministers lautet, dass die Planungen dafür bereits fortgeschritten sind und der Fahrstuhl im ersten Quartal 2023 in Betrieb gehen soll. Die Bauarbeiten werden also auch bald starten“, sagt Heiner Klemp, und betont: „Ich bin positiv überrascht und freue mich sehr, dass der Zugang zum S-Bahnsteig in Lehnitz in absehbarer Zeit endlich wirklich barrierefrei sein wird. In Anbetracht der Tatsache, dass Lehnitz als einziger vom 35 S-Bahnhöfen der Linie S1 – vom ebenerdigen Borgsdorf abgesehen – bislang über keinen Aufzug verfügt, wird es auch höchste Zeit!“